Das Gehirn ist dasjenige Organ, das am engsten mit unserem Wohlbefinden, unserem Erleben, unserer Persönlichkeit, Intelligenz und geistigen Leistungsfähigkeit verbunden ist.
Wenn unser Gehirn nicht optimal funktioniert, werden wir uns dessen gewöhnlich gar nicht bewusst. Und wenn doch, dann halten wir es oft für eine unabänderliche Eigenheit – „ich vergesse halt immer alles“ – „er kann sich einfach nicht zusammennehmen und sich konzentrieren“ – „sie hat regelmässig ihre schwarzen Tage“ – „ich kann abends nicht abschalten“, usw.
Dabei ist das Gehirn unglaublich plastisch und lernfähig. Oft wäre es durchaus in der Lage entspannter, effektiver oder fröhlicher zu sein. Man muss ihm nur zeigen, wie.
Die Aktivität des Gehirns kann auf der Kopfhaut als Hirnwellen (EEG = Elektroenzephalogramm) abgeleitet werden. Aus ihrem Verlauf lassen sich Rückschlüsse auf die Vorgänge im Gehirn und seine Funktionszustände ziehen.
Wenn das Gehirn nicht optimal arbeitet, kann sich dies z.B. in Disbalancen in der Aktivierung verschiedener Hirnsysteme zeigen, an einer beeinträchtigten Zusammenarbeit verschiedener Areale, oder darin, dass es in ungeeigneten Funktionszuständen oder Verhaltensmustern gefangen bleibt.
Neurofeedback kann nun helfen, dem Gehirn zu zeigen, dass es sich anders verhalten könnte. Ein Feedbacksignal (ein Ton oder ein Film, der weiterläuft sobald das EEG sich in die gewünschte Richtung verändert) leitet es an, neue Möglichkeiten des Funktionierens kennenzulernen und über immer längere Zeiträume beizubehalten. Dies geschieht über unbewusste, automatische Lernprozesse (vor allem über das sogenannte operante Konditionieren). Man muss sich also nicht bewusst anstrengen. Dennoch wird das Gehirn gefordert, es wird eine weitreichende Umorganisation der Neuronenverbindungen in Gang gesetzt.